Die Kindermiasto Zgorlitz* ist ein Großspielprojekt, welches sich an dem pädagogischen Konzept von Kinderstädten orientiert. Es findet alle zwei Jahre während der Sommerferien in Polen und Deutschl and statt. Alle Kinder zwischen 7 und 14 Jahren sind zur Teilnahme eingeladen. Im Laufe von 8 Tagen haben rund 200 teilnehmende Kinder die Möglichkeit, ihre eigene Stadt zu gestalten. Die Teilnehmer können in der Kimi verschiedene „Berufe“ ausprobieren und z. B. in der Stadtverwaltung (Rathaus, Bank, Arbeitsamt), in einer Schreinerei, einer Werbeagentur, einem Orchester, einem IT-Büro oder einem Zirkus arbeiten.
*„Kindermiasto Zgorlitz“ ist eine Wortschöpfung aus den Wörtern Kinder (auf Polnisch dzieci) und Miasto (auf Deutsch Stadt) sowie den Städtenamen Zgorzelec und Görlitz.
In der Kimi arbeiten die Kinder in einem von fünf Bereichen des Gemeinschaftslebens: städtische Institutionen, Medien, Kultur, Sport oder Gastronomie. Für ihre Arbeit werden sie in einer städtischer Währung bezahlt (Elefanten, Kamele, Affen, Frösche). Das verdiente Geld können sie in ihrer Freizeit für Einkäufe oder Dienstleistungen in der Kinderstadt ausgeben. Jeden Tag kommen die Einwohner:innen der Kimi zu gemeinsamen Versammlungen zusammen, in denen sie sich über den Alltag in der Kinderstadt austauschen und Regeln für das gemeinsame Leben beschließen. Wie in einer normalen Stadt werden auch in der Kindermiasto Zgorlitz Bürgermeister:innen gewählt. Für dieses Amt kann sich jedes teilnehmende Kind bewerben. In der Kindermiasto gibt es sogar zwei Vertreter:innen, und zwar eine:n deutsche:n und eine:n polnische:n Bürgermeister:in. Im Vorfeld der Wahlen haben die Kandidaten die Möglichkeit, eine eigene Wahlkampfkampagne durchzuführen.
Die Amtssprachen in der Kindermiasto Zgorlitz sind Deutsch und Polnisch. Alle Angebote, Dokumente, Veranstaltungen und Besprechungen usw. werden deshalb in deutscher und polnischer Sprache umgesetzt werden. Da nicht alle Kinder und Erwachsene beide Sprachen beherrschen, braucht es in der Kinderstadt viele Sprachmittler:innen. Diese Aufgabe übernehmen die Kinder gerne selbst. Unterstützt werden sie dabei von Erwachsenen und dem Übersetzungsbüro.
▹ Grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
▹ Schließen von neuen Bekanntschaften und Kontakten
▹ Abbau von Sprachbarrieren, Vorurteilen und Stereotypen
▹ Kennenlernen von vielfältigen Berufswelten und Zukunftsbranchen
▹ Erfahrungen von Selbstwirksamkeit der Kinder
▹ Stärkung der Interessen und Fähigkeiten der Kinder
▹ Förderung von verantwortungsvollem Handeln und Selbstständigkeit
▹ Spielerische Erfahrung von komplexen demokratischen und wirtschaftlichen Prozessen
▹ Ermunterung zur aktiven Gestaltung der eigenen Lebenswelt sowie Teilhabe an
Gemeinschaftsprozessen
▹ Politische und kulturelle Bildung
▹ Erschaffung einer Vorbildstadt für die Erwachsenen
▹ Und natürlich ganz viel Spaß